24.11.2024

Wie schreibe ich ein Buch? Schreibtechnik. Schreibstil.

 

Es gibt vor dem Schreiben viele Anfragen. Beziehen sich Menschen zum Beispiel auf Biografien, möchten sie wissen, welche Zeitformen gängig oder welche Einstiege vorteilhaft sind.

Es spricht nichts gegen Vergangenheitsformen, schon gar nichts dagegen, es dem Leser dadurch einfach zu machen. Er soll lesen und dem Rückblick folgen können. Reizvoll können Zeitwechsel sein, also Vergleiche zwischen dem Jetzt und dem Damals.

Das ist übrigens eine interessante Form.

Gut starten

Gestalten Sie Ihr Manuskript so, als wollten Sie einen anderen Menschen von Anfang an nur für sich gewinnen, und bewegen Sie sich mit ihm durch Nebel der Irrungen und Wirrungen, springen Sie über Felder der Hoffnung, die Sie in sich tragen.

Der Einstieg ist wichtig. Der erste Eindruck prägt die Erwartung. Es erschließt sich kein Sinn daraus, zunächst über viele Seiten hinweg Grundlagen zu erklären, als müsse man den Rucksack für eine lange Wanderung packen.

Man ist doch längst unterwegs.

Keinen Lebenslauf schreiben

Einige Biografien, die ich bearbeitet habe, begannen mit dem Geburtsdatum. Das lässt sich durchaus in den Moment der ersten Stunden integrieren. Wir schreiben keinen Lebenslauf, sondern eine fesselnde Geschichte, die eigene.

Ich kann mir vorstellen, dass ein Autor in den USA war. Im Scheitern steckt die Frage nach dem Warum. Aus solchen Gedankengängen lässt sich ein wunderbares Konzept entwickeln.

Wie ein Gewebe

Es wird verschiedene Ebenen haben: eine Linie für die Hintergründe, eine für die Schilderung, eine womöglich für die Reflexion. Die Kunst liegt in der Variation, in der geschickten Verknüpfung. Technik gehört unbedingt zum Schreiben.

Mut und Ausdauer sind die Treibstoffe. Deshalb empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem Lektor, der aufmerksam das Ergebnis begutachtet.

Er wird sagen, ob die Komposition gelungen ist.

Rat und Ratlosigkeit

Gleichwohl fällt es mir selbst schwer, auf einige Fragen, die ich erhalte, eindeutig zu antworten. Das Ansinnen zum Beispiel in E-Mails ist unbedingt eins, das auf Sorgfalt hinweist. Wie schreibe ich ein Buch? Wie soll ich anfangen? Was meinen Sie?

Jedes Thema soll und muss auf besondere Weise dargestellt werden. Darin liegt die große Herausforderung.

Hilfreich kann ich schwerlich sein, wenn ein Thema skizziert wird. Details würzen. Bestimmt kann das Ziel erreicht werden, wenn der Lektor während des Schreibprozesses zum Begleiter wird.

Basis schaffen

Man stelle sich das Beispiel vor: Erst werden Bausteine hergestellt. Sie lassen sich später unterschiedlich einsetzen. Der Aufbau wird in einer weiteren Arbeitsphase neu gestaltet. Aus guten Bausteinen entsteht das solide Haus.

Bildhaftes im Detail prägen die Wirkung. Interessante Details helfen mir als Lektor, Vorschläge zu machen, welche an welcher Stelle des Manuskripts besser platziert sein könnten.

Die Arbeit des Autors mit einem Lektor benötigt eine solide Vertrauensbasis, doch auch Distanz. Sie gehört zur Professionalität des Lektors, obwohl ihm wie kaum einem anderen zuvor Zugang zu Ereignissen und Gefühlen gewährt wird.

Ich gebe zu: Manchmal benötige ich ein starkes Nervenkostüm, damit sich die Zusammenarbeit entschieden um die Qualität des Manuskripts dreht.

Parallel denken

Schreibe ich zum Beispiel als Ghostwriter selbst ein Buch, erzähle ich hin und wieder eine zweite Geschichte. Dadurch kann ich Aussagen besonders gut plastisch darstellen. Vielleicht erzähle ich mehrere kleine abgeschlossene Geschichten, verliere aber den roten Faden nicht.

Zu dieser Technik greife ich beispielsweise bei Ratgebern oder in Manuskripten, die sich Hintergründen widmen. Scheinbar schwer vermittelbare Themen können sprachlich illustriert werden. Vibrieren statt glühen …

Schlau ist besser als klug

Nichts ist so eindrucksvoll wie die Lebenswirklichkeit. Ebenso gilt das für Biografien. Autoren sind immer dann schlecht beraten, wenn sie glauben, auf Informationen verzichten zu können, weil doch jeder wisse, was gemeint ist.

Im Allgemeinwissen liegen Überraschungen. Wer sie findet und einbindet, wird sehr verständige Leser finden. Weisheit ist Glück: sapienti sat est.