Recherche. Einsatz in Vietnam
Lektor/Ghostwriter: arbeiten vor Ort.
Wer nicht müde ist und sich für die Menschen in einem Ort am Rande von Ho Chi Minh City (vormals Saigon) interessiert, sollte mir glauben: Hier kann wirklich geholfen werden.
Wer selbst gelernt hat, weiß Bildung und Ausbildung fürs Leben zu schätzen. Deshalb handelt es sich um ein Projekt, das gewiss in die nächste Generation hineinwirkt. Fachkräfte werden überall benötigt.
In der ersten Septemberwoche war ich dort in Vietnam, um zu sehen, wie junge Menschen ausgebildet werden. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist wichtig, um Menschen und Kulturen beschreiben zu können, ferne Städte und das tägliche Engagement. Das hilft, Klischees nicht aufkommen zu lassen und Reiseberichte oder Romane besser zu verstehen. Ein Lektor oder Ghostwriter sollte es nicht dabei belassen, sich die Welt am Schreibtisch über Manuskripten vorzustellen.
Vor wenigen Tagen, im Oktober 2013, gab es für den ersten von drei Jahrgängen in Ho Ch Minh City die Abschlusszeugnisse. Man kann dem bescheidenen und selbst gut ausgebildeten Ehepaar Iris und Hans Peter Widmer aus der Schweiz in diesen Tagen nicht verdenken, dass sie auf ihre Arbeit stolz sind.
Helfen wir mit. Gern stelle ich die Verbindung her.
46 junge Leute erhalten eine Ausbildung. Maschinenbau. Drei Schulklassen. Status später: mindestens Teamleader in der aufstrebenden Industrie sein. Zwei Schweizer, Iris und Hans-Peter Widmer, treiben das Projekt seit Jahren voran: fachlich streng, weil sie auf die Ausbildung im Dualen System ausgerichtet sind (30 bis 40 Prozent Theorie, 60 Prozent mindestens Praxis). Ihre Ausbildung wird indessen staatlich anerkannt. Das ist der besondere Erfolg.
Herr und Frau Widmer sind drei- bis viermal pro Jahr in Vietnam, wochenlang, leben dort bescheiden in Asien, investieren aus der eigenen Tasche. Sie sollten Unterstützung erhalten.
Viele Spendengelder gehen heute sonderbare Wege. Am Rande von Ho Chi Minh City fließen sie zum Beispiel in Sicherheitsbrillen, Arbeitsschuhe für die Werkstatt, Arbeitsanzüge und Zuwendungen für den Lebensunterhalt ein, damit die dreijährige Ausbildung in Kooperation mit einer wichtigen Schule nicht abgebrochen wird.
Fünf Tage lang habe ich das Projekt in Vietnam begleitet.
Ich würde mich freuen, wenn es Unterstützer gäbe, Spender. Hier lohnt sich die Hilfe in einem geschundenen Land.
Das vietnamesische Fernsehen, TV3, war vor wenigen Tagen in den Werkstätten. Die Anerkennung ist ebenfalls im Inland groß.