Ghostwriter nach Guttenberg: Anfragen häufen sich
Kurzmeldung: Offenbar hat die Diskussion um Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg Studenten angeregt, einen Ghostwriter zu suchen. Die Anzahl der Anfragen hat sich in diesem Zeitraum bei mir als Lektor und Ghostwriter drastisch erhöht. Jede Anfrage verdient eine dennoch freundliche Antwort.
Aus Zeitgründen bin ich nicht mehr in der Lage, diese Anfragen zu bearbeiten.
Bitte haben Sie Verständnis dafür.
Hintergrund:
Zwischen dem 18. Februar und dem 22. Februar 2011 gingen 28 Anfragen ein. Promotionsanfragen waren nicht dabei. Vor allem ging es um Haus- oder Seminararbeiten, in zwei Fällen um Magisterarbeiten für deutsche Universitäten
Grundsätzlich gilt: Ich schreibe nicht für Studenten, die Arbeiten an der Universität einreichen müssen.
Beispiele:
„hallo,
können sie zu folgendem thema eine hausarbeit schreiben im fach kulturwissenschaft? Umfang sind ca. 10 seiten, abgabe: 16.3. bei mir, anbei der vorleseungsplan. können sie was mit dem thema anfangen, wenn ja, schicke ich ihnen weitere informationen.“
oder
„Hallo, können Sie mir ein Angeot erstellen hinsichtlich diesen Angaben bzw. welche benötigen Sie noch? Seminar „Einführung in Gesellschaft/Transformation“ / Sozialwissenschaften Bachelor“ Gegenstand des Seminars war das Buch „Theorien der Globalisierung““
Diese Beispiele zeigen, wie groß die Nachfrage derzeit ist und dass es deshalb einen großen Markt für diese Aufträge geben könnte.
Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat sich am 17.02.11 zum Ghostwriting für Studenten geäußert: Die Dienste eines Ghostwriters im wissenschaftlichen Bereich sind sittenwidrig.
Fortan erlaube ich mir, mit einem Link auf diese Antwort zu verweisen, die die Anfragenden in den vergangenen Tagen erhalten haben:
Antwort:
Sehr geehrte(r) Herr/Frau …
das Ghostwriting für Studenten übernehme ich nicht. Bitte beachten Sie auch den ausdrücklichen Hinweis auf meiner Webseite.
Ich kann Ihnen selbstverständlich als Lektor zur Verfügung stehen, um die Rechtschreib- und Stilprüfung vorzunehmen. Korrekturen dieser Art gehören zur Arbeit des Lektors.
Dies dürfte Ihnen möglicherweise nicht ausreichen, wenngleich ich verstehe, dass es Grenzsituationen wie Krankheiten etc. gibt. Dennoch habe ich immer am Prinzip festgehalten. Das möchte ich weiterhin so halten.
Bleiben Sie mir gewogen: Sollten Sie gelegentlich einen fertigen Text zur Stilprüfung geben wollen, bin ich gern für Sie da.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Smuda