Was macht ein Lektor?
Der seltene Fall: der Lektor, der selbst Bücher schreibt. Die Qualität der Lektorenarbeit ist in Deutschland unterschiedlich. Es gibt zahlreiche wache Germanistikstudenten, die diese Arbeit anbieten.
Selten geworden sind Lektoren, die selbst (zum Beispiel auch als Ghostwriter bzw. Autor unter ihrem Namen) schreiben. Vor 500 Jahren war Erasmus von Rotterdam zugleich Lektor und Autor.
Diese Kombination vertraten im 20. Jahrhundert die Autoren Horst Bienek, Peter Rühmkorf oder Oskar Loerke, der 1941 in Berlin starb.
Kleine Fehler, große Fehler
Der Lektor entfernt nicht nur Grammatik- oder Rechtschreibfehler. Für diese Aufgabe können versierte Korrektoren zur Verfügung stehen. Der Lektor geht in die Tiefe. Scheinbar kleine Fehler können die Qualität des gesamten Manuskriptes beeinträchtigen.
Wer sich an einen Lektor wendet, erhebt hohe Ansprüche an sich und an sein Manuskript. Das ist gut.
Was als Berliner Dialekt ausgewiesen wird, mag so klingen. Doch korrigiert der Lektor durch Recherchen inhaltliche Fehler und macht sie in diesem beispielhaften Fall wahrlich berlinerisch. Zuweilen fehlt etwas, irgendwo anders stimmt mit dem Rhythmus etwas nicht. Der Lektor streicht oder unterstricht.
Es ist nicht ungewöhnlich, sich an einen Lektor zu wenden. Die wirtschaftliche Bedeutung von Lektoren zeichnet sich allein in Deutschland durch den jährlichen Umsatz von rund einer Milliarde Euro aus. Lektoren schätzen die Marktfähigkeit eines Manuskriptes ein und versuchen, den umfangreichen Text sensibel auf die erfolgreiche Veröffentlichung auszurichten.
Die Zeit
Probleme können bei Sprechweisen in Dialogen vorkommen, die Zweifel daran aufkommen lassen, ob eine Handlung tatsächlich in den 90er Jahren stattfindet oder zu einem Charakter wirklich passen, wenn eine Person überraschend ihre Art ändert, weil dies an einem handwerklichen Mangel liegt.
Der erfahrene Lektor bringt nicht nur die unermüdliche Leidenschaft für die Prüfung des Manuskriptes mit, die er in enger Abstimmung und für den Erfolg des Autors erbringen will.
Autorenbetreuung
Aufmerksam ist er im Umgang mit den Autoren. Das Manuskript spiegelt deren Fähigkeiten und Grenzen wider und macht Autoren verletzlich. Das ist besonders dann so, wenn unerfahrene Schriftsteller zum ersten Mal ein langes Manuskript erstellt haben, zum Beispiel ihre Biografie. Autoren sollen sich bei ihrem Lektor gut aufgehoben fühlen.
Der Lektor ist oft gezwungen, Autoren mit Charme zur Korrektur zu überreden. Werde ich selbst darum gebeten, bin ich hilfreich. Niemals werde ich dadurch zum Co-Autor des Werkes.
Erfahrung, Bildung, Empathie
Im Zentrum stets überdies die Qualität des Textes. Mit Erfahrung, Bildung und Empathie für den Schreibenden will der Lektor des Manuskriptes das wichtigste Ziel erreichen: den Druck eines guten Buches.
Indessen bin ich gern in einer der beiden Funktionen für Sie da: als Lektor und als Ghostwriter.