Deutsche Journalistenschule. Verschwiegenheit des Ghostwriters
Die Verschwiegenheit sei zwar eine wichtige Grundlage für die Arbeit als Ghostwriter. Vielmehr gehe es dem tatsächlichen Autor um die Qualität des Manuskripts.
Das sagte Karl-Heinz Smuda in einem Interview mit der Deutschen Journalistenschule in München. Der Irrtum liege darin, dass der Ghostwriter darunter leide, dass sein Werk unter dem Namen eines anderen Menschen veröffentlicht werde.
Natürlich sei auch ein Ghostwriter eitel. Er könne und müsse das im Verborgenen sein. Das gehöre zum Selbstverständnis, also zur Professionalität.
Wie umfangreich die geistige Leistung des Ghostwriters sei, wollte der Interviewer wissen. Zuweilen könne sie bei 100 Prozent liegen, weil allenfalls ein Thema oder eine knappe Rahmenhandlung geliefert würden. Die Arbeit dauere dann vier oder fünf Monate lang.
Dabei entstünden 150 oder 200 Normseiten, in denen Tausende von Details enthalten seien. Zeiten bräuchten Spiegelbilder, Personen Charaktere, und auch scheinbar banale Abläufe benötigten Akribie beim Schreiben.
Die Deutsche Journalistenschule in München gehört zu den renommiertesten Ausbildungsstätten der Republik. Zu den Absolventen zählt die DJS zum Beispiel die Fernsehmoderatoren Günter Jauch und Sandra Maischberger oder den Chefredakteur von „Die Zeit“, Giovanni di Lorenzo.
Die Erläuterungen des Ghostwriters werden in einer Abschlußarbeit, die als Zeitung erscheint, veröffentlicht.