Interview Radio: star fm UKW 87,9, Berlin. Frankfurter Buchmesse
Berlin/Norfolk . – Selbst arrivierte Autoren zögen Ghostwriter hinzu, um Textteile wie zum Beispiel Übergänge schreiben zu lassen. Das sagte der Berliner Lektor und Ghostwriter Karl-Heinz Smuda dem Hörfunksender star fm UKW 87,9, Berlin.
Am Tag der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse schaltete Star FM nach Norfolk/Virginia, wo sich Smuda für eine internationale Organisation aufhielt.
Smuda äußerte Verständnis. Die Druck auf Autoren nach dem ersten Bucherfolg sei sehr hoch. Was beim ersten Mal gut gelungen sei, führe beim zweiten Mal dazu, sich professioneller Hilfe zu bedienen. Zuweilen gehe es nur um die Beratung, was die Beurteilung von Manuskripten angehe.
Smuda ist als Lektor und Ghostwriter vor allem in Deutschland, Österreich und in der Schweiz tätig, arbeite vor Ort. Seine Erfahrungen stammten aus dem deutschsprachigen Raum Europas.
In den USA sprach Smuda gegenüber star fm UKW 87,9 davon, dass Privatleute einen Ghostwriter in der Regel nicht beschäftigten wollten. Die Kosten seien zu hoch. Bis ein Manuskript fertiggestellt sei, könnten vier Monate vergehen. In dieser Zeit engagierten Auftraggeber, die unter ihrem Namen ein Buch veröffentlichen wollten, einen Autor, der wie bei Smuda pro Monat ein Lehrergehalt beanspruche: „Das ist günstig!“
Er selbst käme auf 200 Arbeitsstunden pro Monat. Der Stundensatz sei zwar gering, doch die Summe meist nicht erschwinglich. Smuda empfehle, Manuskripte selbst zu schreiben, sie einem versierten Lektor zu überlassen, der in der Lage ist, den Text umzuformulieren. Die Kombination aus den Tätigkeitsbereichen Lektor und Ghostwriter erweise sich als ökonomisch sinnvolles Angebot.
Smuda ging davon aus, dass auf der Frankfurter Buchmesse nicht nur Biografien Prominenter vorgestellt würden, die von Ghostwritern erstellt wurden.